New Zealand V - travel impressions South Island

Kia Ora, meine Lieben,
ich grüße euch herzlich aus Wellington.

Heute habe ich endlich mal ein wenig Zeit, den versprochenen Bericht inkl. vieler Fotos zu finalisieren. Die letzten Tagen waren noch mit schönen Wetter versehen, sodass ich dann doch das Leben außerhalb meines Hostelzimmers vorgezogen hab. 

Ich befinde mich mittlerweile im letzten Abschnitt meiner Neuseeland-Tour, habe die Fähre gestern zurück auf die Nordinsel genommen und meine Australien-Pläne nehmen auch langsam Form an. In 10 Tagen geht es dann ins nächste Abenteuer, Australien ich komme :-) Zudem freue ich mich auch auf Australien, da mich die gute Schmiddi-Schmidtsen besuchen wird. Wir werden rund 3 Wochen die Ostküste gemeinsam unsicher machen :-)

Ich realisiere so langsam, dass ich mich hier nicht in einem "normalen" Sommerurlaub befinde sondern gerade meinen Traum lebe. Und es fühlt sich einfach toll an. Ich genieße die Zeit hier in vollen Zügen, habe viele Gänsehaut-Momente weil ich mir immer wieder bewusst mache, wo ich mich hier gerade befinde :-) Im Bus schaue ich aus dem Fenster und habe ein Grinsen im Gesicht, das selbst Julia Roberts zu Ihren besten Zeiten nicht toppen könnte :-)

Der Zeitpunkt, so kurz vor Ende meines Neuseeland-Trips eignet sich auch, um euch ein bisschen das Leben hier in Neuseeland vorzustellen. Was macht Neuseeland so besonders? Die Menschen hier sind entspannt und freundlich, Stress ist hier ein Fremdwort. Zudem habe ich noch nie ein Auto hupen oder einen Autofahrer fluchen gesehen. Diese entspannte Art spiegelt sich aber auch in der Arbeitsmoral wieder. Die Produktivität im Vergleich zu Deutschland beträgt max. 50%. Das sieht man z. B. an der Stadt Christchurch, die vor gut 5 Jahren durch ein schweres Erdbeben größtenteils zerstört wurde. Seitdem tut man zwar alles, die Stadt wieder herzurichten, aber der Fortschritt nach 5 Jahren ist aus meiner Sicht sehr gering ;-)  Kiwis sind auch sehr pragmantisch aufgestellt. Wenn es im Supermarkt keine 6er Eier mehr gibt, wird das 12er Paket einfach in der Mitte durchgeschnitten :-D

Die Schönheit des Landes ist kaum in Worte zu fassen. Eine Ecke schöner als die Andere. Die Natur so unterschiedlich, wie wohl in keinem anderen Land. Regenwald trifft Ozean, Vulkane und Berge in einer Vielzahl. Strände unterschiedlichster Natur, ein Paradies für Naturliebhaber. Und Wanderer. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr das Land hier touristisch aufgestellt ist. Jeder Wanderweg ist bestens präpariert und ausführlich ausgeschildert, inkl. der Dauer, jede noch so kleine Ecke gekennzeichnet. Für mich als Anfänger ist das super. Ich kann direkt den Schwierigskeitsgrad ablesen und die Zeit und daraufhin meine Tage planen.

Bei vielen Dingen haben die Kiwis auch ein Stück weiter gedacht als in Deutschland. So gibt es in jedem Park öffentliche Gasgrills, die von jedem genutzt werden können. Man möchte halt nicht, dass an jeder Ecke ein Feuerchen gemacht wird, somit bietet man dies den Bürgern kostenlos an. Die Grills der Würstchenstände haben z. B. rotierende Stäbe, so muss man die Wurst nicht permanent wenden. Diese wird somit von allen Seiten gleich gegrillt :-)

Ich werde dieses Land definitiv vermissen. Nicht nur, weil es der erste Abschnitt meines Abenteuers ist. Auch weil ich es echt lieb gewonnen hab. Und ich weiß jetzt schon: ich komme wieder, um die vielen tollen Ecken außerhalb meiner Touri-Kiwi-Route zu erkunden.


Hier meine Impressionen der letzten Wochen:

Mein letzter Bericht mit Fotos war aus Able Tasman. Hier habe ich an meinem letzten Tag noch eine Bootstour und eine Wanderung gemacht. Ich bin hier auf eine einzigartige Natur, wundervolle Strände und viele Tiere gestoßen. Robben und Seelöwen in freier Natur, Pinguine auf Steinen spielend und unzählige wunderschöne Vögel sind an meiner Linse vorbei gehuscht. Ich bin zunächst mit dem Boot die komplette Küstenregion abgefahren und hab mich dann am Tonga Quarry für eine rund 3 Wanderung absetzen lassen.

Able Tasman Nationalpark

Split-Apple-Rock - Able Tasman Nationalpark
Able Tasman Nationalpark
Able Tasman Nationalpark
Able Tasman Nationalpark

Nachdem ich 4 Tage in Able Tasman verbracht habe ging es nach Westport, einem kleinen Dorf an der Westküste. Auf dem Weg haben wir am Lake Nelson mit einer traumhaften Kulisse gehalten. Westport war nicht wirklich spektakulär, dafür gab es ein leckeres Steak frisch auf einer Steinplatte zubereitet ;-)
Lake Nelson
Lake Nelson
Steak in Westport - auf einer Steinplatte
Von Westport ging es über einen Stop am Cape Foulwind Walkway, einer kurzen Wanderung direkt an der rauen Westküste, dann nach Punakaiki, einem nicht regulärem Kiwi-Stop. Ich hatte aber viel von dem kleinen Örtchen gehört und somit beschlossen, 2 Nächte dort zu verbringen. Leider hab ich meine Hostelbuchung ein wenig verpennt, sodass ich mich für eine Nacht in ein nicht so günstiges Einzelzimmer einchecken musste. Aber es hat sich gelohnt. Das war einer der schönsten Erlebnisse meiner ganzen Neuseeland-Tour. Wunderschönes kleines Hostel direkt am Meer mit viel liebe zum Detail, ein traumhafter Sonnenuntergang mit Delphinen, eine spontane Nachtwanderung in eine Höhle mit "frei-lebenden-und-nicht-für-touristische-Zwecke-genutzten"- Glühwürmchen und ein Blick auf eine sternenklare Milchstraße. Ein Traum. Auch dank dir, Andrea! Ich erinnere mich gern an deine Worte "besondere Momente erlebt man mit besonderen Menschen" - das war in diesem Fall wirklich zutreffend! Am zweiten Tag habe ich noch eine rund 10km lange Wanderung durch den Regenwald gemacht sowie die Pancake-Rocks besucht. 

Cape Foulwind Walkway
Cape Foulwind Walkway
Punakaiki
Punakaiki - Pancake Rocks
Punakaiki - Pancake Rocks
Punakaiki
Punakaiki
Punakaiki
Punakaiki
Vom wunderschönen Erlebnis in Punakaiki ging es dann wieder rein in die Kiwi-Tour, ab nach Lake Mahiapua. Ja genau, Lake WAS? Das ist ein reiner Kiwi-Stop. Da gibt es nichts außer dem See, einen Campingplatz und einem Kiwi-Hostel. Und das hatte auch seinen Grund. Jeden Abend werden da die Kiwi-Busse hingeschippert, die ein "All-In-Tarif" buchen müssen, und eine Motto-Party feiern. Ja Mottoparty. Motto des Abends: ABC - Anything but Clothes. Ich fasse mir an den Kopf. Der Bus hat natürlich vorher noch einen Stop an einer Shopping-Mall gemacht, damit sich die Kiddies von ihrem Taschengeld noch ein Outfit kaufen konnten. Und das haben die auch gemacht, Wahnsinn. So viel Kreativität, das muss ich an dieser Stelle auch mal loben. Der erste Platz ging an ein Mädel, dass nur ihren Rucksack getragen hat. Der Preis für das am-besten-zum-Motto-passende-Outfit an einen Burschen, der nur eine Popcorn-Verpackung um/auf seine Weichteile hatte. Die Party war nett, aber nicht aufgrund der Party, sondern aufgrund der Leute die ich hier kennengelernt und mit denen ich danach viele schöne Tage verbracht habe. Schlafen konnte ich leider nicht, da mein Zimmer direkt neben der Party war und somit mein Bettgestell im Bass vibriert hat. Zudem haben die Damen und Herrn auf meinem Zimmer noch eine After-Party im Zimmer geschmissen... Ich hab mich dafür gerächt, indem ich am anderen Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang aufgestanden und zum See gegangen bin ;-)

Chaos im Zimmer - So kann ein Dorm auch aussehen, wenn die jungen Mädels sich fertig machen
Lake Mahiapua

Outfit des Busfahrers
Next Stop: Franz Josef Gletscher. Kleines süßes Örtchen direkt in den Bergen und mit dem einzigartigen Gletscher als Touristenattraktion. Hubschrauber umkreisen das Gebiet, als sei ein Schwerverbrecher ausgebrochen. Die bringen am Tag hunderte Touristen entweder auf den Gletscher oder zeigen denen aus der Vogelperspektive die Landschaft. Naturschutz steht hier an oberster Stelle, vor allem da der Gletscher von Jahr zu Jahr taut und somit kleiner wird. Aber das Hubschrauber dazu nicht so wirklich beitragen, das müssen die hier wohl erst noch lernen ;-) Hier habe ich mit den Kiwi-Kiddies eine Wanderung zur Vorzone des Gletschers gemacht und den St. Patricks-Day gefeiert. Das Fest der Iren, bei dem einfach mal alles grün gefärbt wird, auch mein Bier :-)


Franz Josef
Franz Josef
Franz Josef
Franz Josef - der Gletscher und ich :-)
Happy St. Patricks-Day :-)
Das nächste Ziel war Wanaka, einem wirklich süßen Örtchen mit mehreren Seen und Bergen um direkten Umkreis. Auf dem Weg dahin haben wir einen Stop am Lake Matheson gemacht, dem See, an dem sich ein wunderschönes Panorama im See spiegelt und somit eines der Highlights auf der Südinsel ist. Jetzt freut ihr euch bestimmt auf ein herausragendes Foto :-) Gibt’s aber nicht. Es hat gegossen in Strömen und ich war pitsche patsche nass, als ich dann an dem Fleck stand, an dem bereits historische Fotos gemacht wurden. Und hab aufgrund von Regen und Nebel weder Berge noch eine Spiegelung gesehen. Dafür konnte ich mich auswringen :-D Das miese Wetter hatte aber einen Vorteil: der ganze Weg nach Wanaka war geprägt von unzähligen Wasserfällen an den Straßen und Steilwänden der Gegend, wahnsinnig schön und einmalig anzusehen :-) Wanaka war echt schön, ein toller Abend mit den Kiwi-Kiddies, meine erste Partynacht in NZ und somit auch mein erster Kater in einem Hostel. Zudem eine schöne Wanderung mit einem Panoramablick auf Seen und Berge :-)

Wanaka
Wanaka
Wanaka - Ja, dieser Baum ist ein Highlight in Wanaka :-D
Von Wanaka ging es dann nach Queenstown, der Abenteuer- und Partystadt in Neuseeland. Unzählige Aktivitäten wie z. B. Fallschirmsprung, Canyon-Swing, Shark-Boot werden hier angeboten und abenteuerlustige Touristen kommen somit voll auf ihre Kosten. Zudem werden hier neben den Backpackern auch Busse voller Asiaten abgeladen, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Wie Heuschrecken überfallen die einzelne Gebiete, erklären es für ihr Eigentum und bezahlen jeden Preis für jede unsinnige Aktivität. Grausam! Queenstown war echt schön, leckerer Fergburger, nette Weinabende mit den Kiwi-Kiddies, tolle Spaziergänge bei Sonnenschein, anspruchsvolle Wanderungen und stimmungsvolle Straßenmusiker.

Queenstown
Queenstown

Der legendäre Fergburger :-)
Queenstown
Weinchen mit den Kiwi-Kiddies
Partynight :-)
Während meiner Zeit in Queenstown habe ich noch einen Abstecher zu Milford Sound gemacht. Naja, Abstecher ist gut, das waren mal eben 5h One-Way. Die einzigartige Fjiördlandschaft im Südwesten der Insel hat mich aber fasziniert. Leider hatten wir nicht so ein Postkarten-Panorama, aber es hat sich trotzdem gelohnt :-)

Milford Sound
Milford Sound

Nach 5 teuren Tagen in Queenstown ging die Reise nach Lake Tekapo. Gestoppt wurde am Lake Pukaki, wo wir aufgrund des tollen Wetters den Mt. Cook, den höchsten Berg Neuseelands, sehen konnten. Der See zeichnet sich zudem darüber aus, dass er eine ganz besondere Färbung hat. Das Wasser ist so kalt, dass es somit einen einzigartigen Blauton wiederspiegelt.

Lake Tekapo

Lake Tekapo at Night. Leider zu viel Mond und daher wenig Sterne zu sehen.
Lake Pukaki mit Blick auf den Mt. Cook
Von Lake Tekapo ging es dann nach Christchurch, der von Erdbeeben betroffenen Stadt im Osten von Neuseelands. Ja, diese Stadt ist einfach nicht schön. Und dank Ostern war da auch nichts los. In Neuseeland sind die Gesetze rund um die Ostertage noch strenger als in die in Deutschland. Jeweils an Karfreitag und Ostersonntag darf weder Alkohol ausgeschenkt noch in Geschäften verkauft werden. Am ersten Tag habe ich mir den Pier und den Strand angeschaut, am 2. Tag bin ich ein wenig durch die Straßen geschlendert. Nichts spektakuläres, aber das macht man nun mal wenn man nichts zutun hat ;-)

Pier Christchurch
Mein letzter Stop auf der Südinsel hieß Kaikoura. Einem süßen kleinem Ort, das ausschließlich von Ihrer einzigartigen Lage lebt. Vor den Toren von Kaikorua wimmelt es nämlich von hunderten Delphinen, Seelöwen und Robben sowie von Walen. Und diese werden täglich in unzähligen Bootstouren besucht. Am ersten Tag habe ich mit Dennis mir die freilebenden Robben angeschaut und die einzigartige Natur genossen. Zudem sind wir an unserem letzten gemeinsamen Abend Essen gegangen. Am 2. Tag bin ich dann mit einem Boot raus und habe mit Delphinen geschwommen. Einzigartig, das sage ich euch. Das Wasser arschkalt und der Seegang nicht gerade angenehm. Aber einem Delphin in freier Natur in die Augen zu schauen ist einfach ein Traum. Am Abend habe ich mich noch mit Laura getroffen und auf unsere gemeinsamen Reiseabschnitte mit einem Bierchen angestoßen :-)

Kaikoura Beach
Robben in Kaikoura
Dennis und ich mit einem Robben-Selfie :-)
Laura und Ich, Weinchen am letzten Abend

So ihr Lieben, das war es vorerst von mir. 
Den nächsten Bericht gibt es dann zum Abschluss meiner Neuseeland-Reise (oder bei schlechtem Wetter schon eher). Es sei denn, "der Tod" auf meinem Zimmer meint es heute Nacht nicht gut mit mir....

Meine Zimmergenossin aus Taiwan :-D
Viele liebe Grüße,
Sandra


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