Hallo Ihr Lieben,
hier gibt es den zweiten Teil von meiner Mädelstour mit Kristin und Anja durch Argentinien und Brasilien. Aufgrund der vielen Erlebnisse und den damit verbundenen langen Texten und unzähligen Fotos war mal wieder eine Unterbrechung notwendig. Wer Part 1 noch nicht gelesen hat, HIER klicken. Das ist die Voraussetzung für diesen Bericht ;-)
Nachdem wir die Isguazu Wasserfälle auf der brasilianischen Seite besichtigt haben ging es auch schon weiter und zwar mit dem Flieger nach Rio de Janeiro. Wie Kleinkinder haben wir uns auf diesen Stop gefreut, da wir so viel Gutes davon gehört haben. Zudem ist es auch ein Kindheitstraum von mir, einmal die Christus-Statue und den Zuckerhut live zu sehen.
Im Flugzeug dann eine weitere lustige Situation auf unserer Reise. Anja saß total verpeilt auf ihrem Sitz, als die Stewardess sie gefragt hat, was sie denn trinken möchte. Anja starrte diese Dame ca. 10 Sekunden an, ohne etwas zu sagen. Die Stewardess sichtlich verwirrt, aber trotzdem geduldig. Ich habe ihr dann ins Ohr geflüstert „Anja, was willst du trinken? Die Dame hat gefragt was du trinken willst!“, aber Anja reagierte immer noch nicht. Ich fing sie dann an den Arm zu stupsen. „ANJA?“ Kristin hat diese Situation aus der Perspektive beobachtet (sie saß ein paar Reihen hinter uns) und konnte sich vor Lachen auch nicht mehr halten. Nach weiteren Sekunden hat Anja dann endlich reagiert und ein einfaches und total verpeiltes „Water“ über die Lippen gebracht. Oh man, ich hatte Tränen in den Augen und diese Situation haben wir noch häufiger auf unserer Reise nachgespielt, um Anja ein bisschen zu ärgern. Angekommen im Hostel haben wir unseren in unser 6er Dorm eingecheckt und haben bei unserem Zimmer nicht schlecht gestaunt. Es gab nicht wie gewöhnlich 3 Hochbetten á 2 Betten, es gab nur 2 Hochbetten á 3 Betten, das hatte auch ich noch nie gesehen. Um die erste Hostelnacht in Anjas Leben gebührend zu feiern und den Tag abzuschließen, haben wir uns im Hostel noch 1,2 Caipirinha gegönnt :-) Zudem haben wir mit Anjas Kamera ein bisschen gespielt und an uns lustige Gesichtsoptimierungen vollzogen.
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Copacabana in Rio |
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Copacabana in Rio |
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Copacabana in Rio |
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Copacabana in Rio - Olympia 2016 |
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Copacabana in Rio - Olympia 2016 |
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Copacabana in Rio - die Weltmeisterschaft 2014 in Bildern |
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Copacabana in Rio - die Weltmeisterschaft 2014 in Bildern |
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Sandburg zu den Olympischen Spielen an der Copacabana |
Mit einem eigenen Guide haben wir drei dann das Abenteuer Favela angenommen. Das ging aber auch wieder lustig los. Nachdem wir unsere Dame für die Tour getroffen haben ging es ab auf Motorrädern mitten in die größte Favela von Rio. Jeweils auf einem Motorrad wurden wir die schmale Straße mit einer nicht geringen Geschwindigkeit hochgefahren und alle drei haben sich in diesem Zusammenhang wieder gedacht: was stellen wir da wieder nächstes?! Die Fahrt ist glücklicherweise gut gegangen und auch die Tour durch eine Schule und die Wohnsiedlungen war echt gut und interessant. Einzig eine Situation blieb uns in Erinnerung, in der ein Typ uns mit einer Pistole unfreundlich begrüßt hat und wir unsere Bilder auf die Kamera zeigen mussten. Er hatte wohl Angst, dass wir irgendwelche kriminellen Machenschaften, die in diesem Viertel ja nicht unüblich sind, mit der Kamera für die Polizei dokumentiert haben. Das hatten wir nicht und dann durften wir auch glücklicherweise den Bereich passieren. Das brauche ich auch kein zweites Mal. Wobei wir Mädels uns im Nachhinein schon gefragt haben, ob das alles so echt war oder ob der kleine Hosenscheißer einfach nur sein Revier markieren oder unser Guide ein bisschen Aktion präsentieren wollte. Nach der Tour sind wir noch am Ipanema Beach gewesen und haben die Aussicht auf den Strandbereich genossen. Auf dem Rückweg zum Hostel haben wir noch etwas gegessen, bevor wir den Abend dann im Hostel haben ausklingen lassen.
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ratloser Blick: "muss ich da wirklich mitfahren?!" :-D |
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Aussicht aus einer Favela auf die Stadt |
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die Geschichte von Rio gemalt in einer Favela |
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Ausblick aus der Favela |
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Favela in Rio |
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Streetart in der Favela in Rio |
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Favela in Rio |
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Favela in Rio |
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Favela in Rio - die 3 Hühner auf der Stange |
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Favela in Rio - posen an einem der gefährlichsten Orte in Rio |
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Blick auf den Ipanema Beach |
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Ipanema Beach |
Am nächsten Tag haben wir uns in Richtung Lapa und Santa Teresa gemacht, zwei Stadtteilen in Rio. Zudem haben wir eine kleine Bimmelbahn genommen, die uns einen Einblick in die Altstadt und zwischen den Stadtteilen gegeben hat. In Santa Teresa haben wir uns allerdings nicht so lange aufgehalten, da wir hier nicht wirklich was Besonderes zu besichtigen gefunden haben. Auf dem Weg zurück haben wir noch bei den bekannten Lapa-Stairs angehalten. Dann hatten wir uns überlegt, einen Hubschrauberrundflug über Rio zu machen. Arsch teuer aber wenn sich eine Stadt dafür lohnt, dann ist es Rio. Um die Christus-Staute, über den Zuckerhut und vorbei an vielen traumhaften Stränden. Also haben wir uns auf dem Weg zum Hubschrauberplatz gemacht. Leider wurde uns dieses Vorhaben nicht gegönnt, da sich kurzfristig eine dicke Wolkenschicht über die Christus-Staue geschoben hat. Und wir sind daraufhin zurück ins Hostel.
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Santa Teresa |
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Bimmelbahn durch Santa Teresa |
Am Abend haben wir uns ein bisschen schick gemacht und mit den anderen Leuten aus unserem Hostel den ein oder anderen Caipirinha getrunken. Die Idee war dann, eine Partynacht in Lapa zu zelebrieren, was wir dann mit einer sehr lustigen Truppe umgesetzt haben. Und wir waren alle total überrascht von der Location. Tagsüber ein stinknormaler Platz, Abends verwandelt sich dieser allerdings zu einem Treffpunkt der jungen Leute. Verschiedene Essens- und Getränkestände, Samba-Tänzer und eine einzigartige Stimmung haben uns echt angefixt und wir haben die ganze Nacht durchgefeiert. Ein richtig toller und gelungener Abend :-)
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internationale Hostel-Party-Truppe |
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zur späteren Stunde ;-) |
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zur späteren Stunde ;-) |
Mit dem tollen Abend in den Knochen und genau 2 Stunden Schlaff wurden wir am anderen Morgen abgeholt. Wir hatten eine große Stadtführung gebucht und absagen war nicht. Es war unser letzter Tag und wir hatten die Highlights Christus-Statue und den Zuckerhut noch nicht gesehen. Somit ging es dann nach dem Motto „wer saufen kann, der kann auch arbeiten“ in den Bus und rein ins Abenteuer. Gestoppt wurde an den Highlights Lapa-Stairs, Saint Sebastian Kathedrale, Christus-Statue, Zuckerhut, einem all-you-can-eat-Buffet, dem Stadtteil Santa Teresa und dem Maracana Stadion (in dem die deutsche Nationalmannschaft 2014 Weltmeister wurde :-) Es war ein toller Tag aufgrund der wirklich schönen Besichtigungspunkte aber wir waren froh, als die Tour um war. Anja und ich haben uns dann noch einen wirklich schönen Sonnenuntergang am Ipanema-Beach angeschaut. Waren dann aber auch wirklich froh, wieder im Hostel zu sein. Denn der Abend hin uns noch ziemlich in den Knochen und somit hieß es wirklich früh „gute Nacht - Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen...“ (Zigarette und Bier haben wir allerdings nicht mehr geschafft ;-)
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia - traditionelle Kleidung |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Salvador de Bahia |
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Capuela in Salvador de Bahia |
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Capuela in Salvador de Bahia |
Am anderen Morgen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Denn um 13 Uhr fuhr unser Bus uns in Richtung Lencois, da wir dort den ansässigen Chapada de Diamatina Nationalpark besuchen wollten. Nach einer rund 7-stündigen Busfahrt sind wir in der kleinen Ortschaft angekommen, wo wir den Abend nur noch auf der Terrasse im Hostel haben ausklingen lassen. Für alles andere war es schon zu spät. Ich habe allerdings meine E-Mails mit Entsetzen gecheckt. Eine dringende Rückrufbitte meiner Bank war enthalten. Sie könnten mich telefonisch nicht erreichen und es gäbe Probleme mit meiner Kreditkarte. Das Telefonproblem war klar, ich hatte ja keins mehr aber was war jetzt mit meiner Kreditkarte? Ich hatte ein paar Tage ein paar Probleme beim Geldabholen, mir dabei aber nichts weiter gedacht. Aber scheinbar gab es ein ernsthaftes Problem…
Am anderen Morgen habe ich somit direkt zum Telefon gegriffen und meine Bankberaterin angerufen. Diese hat mir die freudige Mitteilung gegeben, dass meine Kreditkarte gehackt wurde. WAAS? Das darf doch wohl nicht wahr sein?! Es wurde in Betrag von rund 1.200 € abgebucht aus den USA in 3 Transaktionen. Meine Bank hat aber glücklicherweise reagiert, die Buchungen nicht zugelassen und meine Karte gesperrt. Letzteres heißt aber, dass meine Karte nicht mehr zu verwenden ist und ich eine neue brauche. Oh man. Wie sagte Andreas Brehmer schon „haste Scheiße am Fuß – haste Scheiße am Fuß“ – und so fühlte ich mich. Aber ich habe glücklicher Weise mehrere Karten mit, somit war die Geldzufuhr gesichert und da Mareike und Caro in gut 3 Wochen kommen, konnten diese mir dann meine neue Karte mitbringen. Alles nochmal gut gegangen…
Dann ging es auch los zu unserem Ausflug. Gebucht hatten wir eine Tagestour durch den Chapada Diamantina Nationalpark und das war eine wirklich nette Tour. Nicht überragend, aber es waren ein paar schöne Ecken dabei, die wir im Laufe des Tages besichtigt haben. Dazu gehören Wasserfälle und vor allem der Sonnenuntergang auf dem Morro do Pai Inácio. Nach der Tour haben wir uns noch am Abend wieder in den Bus zurück nach Salvador de Bahia gemacht. Rund 7 h durch die Nacht von Brasilien, von denen wir aber nicht viel mitbekommen haben. Die Wandung hat uns geschlaucht und somit haben wir alle drei tief und fest geschlummert. Ein Mordsritt, der sich aber gelohnt hat :-)
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unser Hotel am Praia do Flamengo |
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Praia do Flamengo |
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Praia do Flamengo |
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Praia do Flamengo |
Am letzten Tag in Salvador de Bahia ging es gegen spätem Nachmittag Richtung Flughafen und somit auch in Richtung unserer letzten Station unserer Reise: Sao Paulo. Wir hatten bisher nur schlechtes davon gehört und daher unseren Aufenthalt in Salvador de Bahia um einen Tag verlängert (die Flugumbuchung war glücklicherweise ohne Zusatzkosten möglich).
In Sao Paulo haben wir die Stadt besichtigt, die einfach hässlich und dreckig war. Zudem war das Stadtbild ausschließlich von obdachlosen Menschen geprägt (ich möchte ich hier keine moralische Diskussion anzetteln, aber das war nun mal das Stadtbild). Glücklicherweise sind wir an einem Markt vorbei gekommen, der wirklich interessant war. Und auf dem Rückweg haben wir ein Street-Food-Festival gefunden, wo wir uns mit leckeren Speisen haben verwöhnen lassen. Zudem wurden wir von einem brasilianischen TV-Sender angesprochen, ob wir ein Interview machen könnten. Der Sender wollte die Impressionen vom Street-Food-Festival festhalten und somit durften wir europäischen Mädels nicht fehlen. Wir haben uns das natürlich professionell durchgezogen, konnten uns aber im Nachhinein vor Lachen nicht mehr halten. Wir hatten uns vorher noch unseren letzten Caipirinha gegönnt und dann standen wir in guter Stimmung vorm Mikrofon. Abends wurde dann gepackt, da es am anderen Morgen für die Mädels zurück Richtung Deutschland und für mich weiter nach Südafrika ging.
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Markt in Sao Paulo |
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Modeschmuck-Geschäfte in verschiedenen Dimensionen |
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das gleich für Handyhüllen. Wahnsinn wie groß die Läden sind. Das möchte ich mal die Flächenrentabilität berechnen ;- |
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Kathedrale in Sao Paulo |
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Sao Paulo |
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Kristin und ich auf dem Street-Food-Festival vor der Kamera |
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Kristin und ich auf dem Street-Food-Festival vor der Kamera |
Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Abschied von meinen Mädels Kristin und Anja, mit denen ich wirklich tolle 3 Wochen erlebt habe. Abschied aber auch von Südamerika. Ein bisschen mehr als 2 Monate durfte ich auf diesem tollen Kontinent reisen und die unterschiedlichen Kulturen kennen lernen.
Brasilien hat mich als Land überrascht - positiv überrascht. Natürlich wusste ich, dass das ein schöner Fleck Erde ist aber ich war gespannt auf die Menschen. Spätestens nach der Aktion von Rivaldo bei der WM 2002, als er sich schmerzhaft auf dem Boden gewälzt und die Hände im Gesicht gehalten hat, obwohl er am Fuß getroffen war, war mir Brasilien unsympathisch. Mag pauschal klingen aber auch die allgemeine Rivalität im Fußball zwischen Deutschland und Brasilien hat mich dann doch eher zu Argentinien halten lassen als zu den Brasilianern. Die Olympischen Spiele, bei denen die Brasilianer keine Neutralität geben konnten und ausländische Sportler ausgebuht haben, hatten meine Meinung nochmal unterstrichen. Und dann stand ich da, in Brasilien und war überrascht. Freundliche, hilfsbereite Menschen, die eine einzigartige Lebensfreude präsentiert haben. Ein Fleck Erde, den man sich schöner nicht vorstellen kann und Rio als Stadt einzigartig und besonders. Eine Stadt die zum Wiederkommen einlädt, ohne dass es langweilig werden würde. Zudem habe ich mich echt sicher gefühlt. Es war einfach toll. Auch Argentinien war schön aber es geht natürlich aufgrund des Handydiebstahls ein wenig unter. Zudem waren wir auch nicht lange genug da, um uns auch ein Bild von den Menschen machen zu können. In Brasilien wird Samba gelebt, und Respekt. Respekt vor allem vor älteren Menschen, die sogar im Supermarkt mit einer eigenen Kasse bevorzugt werden. Alt sein bedeutet viel in Brasilien.Womit wir natürlich kläglich gescheitert sind in Brasilien war mit der Sprache. Portugiesisch ist nicht gleich Spanisch und auch Englisch sprechende Menschen außerhalb des Tourismus müssen erstmal gefunden werden.
Generell hat es sehr viel Spaß gemacht, mal wieder mit meinen "Reise-Mädels" unterwegs zu sein. Nach New York, Kuba, Israel und Barcelona war es nun unser 5. gemeinsamer internationaler Trip und dieser war wieder mit vielen lustigen und kuriosen Ereignissen geprägt. Es wird nie langweilig bei uns. Ob wir an der falschen Grenze stehen, uns am gleichen Abend unabhängig voneinander beklauen lassen oder die Nacht zum Tag in Lapa machen. Oder einfach um 13 Uhr mit dem Caipirinha-Trinken anfangen (wenn man nach den Wörtern Caipirinha und Wein im Text suchen würde, würde man ziemlich viele Treffer finden - wir sind keine Alkoholiker, um das einmal klar zu stellen ;-) Es ist immer was los mit euch, danke Mädels für diesen tollen Trip! :-)
Aufgrund dieser Reise merkt man erstmal, in was für einer globalisierten Welt man lebt. Man trifft sich in Buenos Aires, reist dahin dann an verschiedenen Tagen von verschiedenen Orten. Dann fliegt man quer durch Brasilien, um die schönsten Ecken in einem Urlaub besichtigen zu können. Auf Meinungen von anderen Reisenden wird schnell reagiert und der Flug von Salvador de Bahia nach Sao Paulo einfach um einen Tag nach hinten geschoben. Und zum Ende der Reise wird sich am Flughafen verabschiedet - man fliegt nach Südafrika, Amsterdam und Frankfurt. Hallo Welt! Aber wem sag ich das, das ist gerade mein Leben, meine Reise. Die Reise meines Lebens!
Es grüßt euch herzlich,
Eure Sandra
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