Time to say goodbye - see you in 10 months
So Ihr Lieben, das was ich vor rund 6 Monaten angestoßen hab,
steht jetzt unmittelbar bevor. Ich lebe ab jetzt meinen Traum, einmal die Welt
zu umrunden, zu bereisen und fast ein Jahr lang nur das zu machen, was ich
möchte. Ganz realisiert habe ich das aber immer noch nicht, ich bin gespannt
wann ich diesen Lebensabschnitt wirklich zum ersten Mal auch so bewusst wahrnehme…
Mein Dienstwagen ist abgegeben, die Verabschiedung von den
Kollegen mit leckeren Hot Dogs vollbracht und viele schöne Abende mit
Freunden im Vorfeld meiner Reise bleiben in Erinnerung.
Besonders ist hier natürlich der letzte Abend vor meiner Abreise
hervorzuheben. Nichtsahnend und voll im Packstress habe ich zunächst mit meiner
Familie und Mareike das Traditionsmenü Cordon Bleu mit Pommes verspeist. Geplant war dann ein ruhiger Wein-Abend
mit Mareike, ggf. mit einem kurzen Abstecher in Dülmen Downtown, Ende offen. Wohlwissend,
dass ich nicht total betrunken in den Flieger steigen kann. Geworden ist es eine Überraschungsparty
in der Hexe, die einfach überwältigend war.
DANKE!!!
Ich war ein wenig
verwundert, warum Mareike so chic im Kleidchen bei mir aufgetaucht ist. Aber
anstatt etwas zu ahnen habe ich mich dann auch von meinem Gammelpulli befreit
und ein etwas chiceres Oberteil angezogen, einfach um den Abend noch schön
mit Mareike zu verbringen. Vor der Haustür von Mareike kam dann die
Überraschung. Es ging nicht wie geplant die Treppen hoch und ab auf die Couch,
sondern ich wurde mit verbundenen Augen durch Dülmen gefahren. Freunde und
Familie hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits versammelt und den Raum mit unzähligen
Fotos und Luftballons geschmückt. Fotos einmal quer durch mein Leben bzw. durch
die gemeinsame Zeit, alles das, was man von mir finden konnte. Schüleraustausch
Frankreich irgendwann um 2001, Abschlussfahrt Prag 2003, Fotos von diversen
Festen und gemeinsamen Aktivitäten oder auch aktuelle Bilder. Die Luftballons
waren alle beschriftet mit den Destinationen meiner Reise. WAHNSINN! Als ich
dann mit verbundenen Augen den Raum betreten und diese tolle Überraschung
wahrgenommen hab, war ich total überwältigt. Ein riesiges Dankeschön an alle,
die den Abend so wundervoll und somit meine Verabschiedung noch schwerer gemacht
haben! Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass ihr alle so hinter meiner
Entscheidung steht! :-)
Am anderen morgen bin ich mit einem dicken Schädel (lag mehr am billigen Wein
als an der Menge) aufgewacht. Daher habe ich die letzten Erledigungen eher
ferngesteuert als wirklich aktiv wahrnehmend getätigt. Anschließend ging es dann mit flauem Magen ab zum Flughafen. Hier wurde ich von meiner Familie
und wiederum von Freunden begleitet, was die Verabschiedung um ein vielfaches
schwerer gemacht hat. Trotzdem war ich sehr glücklich, dass ich diesen Weg nicht alleine machen musste. Denn es war kein einfacher Schritt. Bei der Abgabe meines Rucksacks wurde
mir echt komisch, eine reine Gefühlsachterbahn wurde angestoßen.
Nachdem wir
noch „gemütlich“ (wenn man dieses Wort in dieser Situation überhaupt verwenden
kann) ein Getränk zu uns genommen haben und Kathrin mir die Trombosespritze
gesetzt hat, haben wir uns dann auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle und somit
zur finalen Verabschiedung für die nächsten 10 Monate gemacht. Oh man, und diese
ist uns allen nicht leicht gefallen… Lange Umarmungen, viele Tränen aber ein
tolles Gefühl, zu wissen, dass ich diesen Weg nicht alleine mache. Danke, dass
es euch gibt!
Total verheult bin ich dann in Richtung Sicherheitskontrolle gegangen. Die Frau direkt an der Kontrolle sagte daraufhin nur zu mir: „Junge Frau, gleich trinken
Sie sich erstmal ein Sektchen und dann sieht die Welt auch schon wieder anders
aus!“ – recht hatte Sie, wenn mich nicht noch dieser Kater vom Vortag begleiten
würde … ;-)
Auf geht’s ins Abenteuer: Tschüss Deutschland – Hallo Welt. Unfassbar!
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