Worldtrip - halftime of my amazing journey of life
Hallo Ihr Lieben,
und viele Grüße aus Südamerika.
Ich habe mir überlegt, einen kleinen Bericht zur
Halbzeit meiner Reise zu schreiben. Wie es mir geht, wie mich die Reise bisher
verändert hat und generell ein paar Eindrücke hinter den Kulissen ;-) Wer also
keine Lust auf ein emotionales Geplänkel mit vielen klugscheißerischen (gibt es
dieses Wort überhaupt?!) Aussagen hat, für dem wird dieser Bericht nichts sein.
Keine bunten Bilder, es wird tiefgründig (aber auch spannend ;-) Für Familie
und enge Freunde ist dieser Bericht allerdings ein Muss!
Ihr werdet bestimmt gerade nachrechnen und
feststellen, dass die Halbzeit meiner Reise schon ein wenig zurück liegt. Ja…
die Ideen und Stichpunkte waren rechtzeitig fertig, aber ich bin einfach nicht
dazu gekommen, das auch auszuformulieren. Wie das auf einer Reise nun mal so
ist, man hat vieles zu erleben, entdecken, erkunden. Da fehlt einem die Zeit fürs
Schreiben. Ja, ich hab schon ein verdammt hartes Leben… :-D
Also fangen wir mal ganz von vorne an. Mir geht es
einfach toll. Ein Gefühl, dass ich in dieser Form noch nie hatte, eine
Zufriedenheit, die ich so noch nie gespürt habe. Und das, obwohl ich mein altes
Leben aufgegeben und nahezu mein komplettes Eigentum, was ich über viele Jahre
angespart und angesammelt habe, verkauft hab. Das was mir bisher immer so viel
bedeutet hat ist weg. Ich besitze rein materiell gesehen nicht mehr. Meine hart
erwirtschafteten Ersparnisse der letzten 10 Jahre reduzieren sich zudem täglich
und ich weiß, dass diese zum Ende des Jahres (und hoffentlich auch erst dann
;-) aufgebraucht sein werden. Und das alles für und durch diese Reise. Auf
dieser Reise habe ich lediglich einen großen Rucksack auf dem Rücken und einem
kleinen vorne an der Brust. Gefüllt mit Funktionskleidung - Dekoration Fehlanzeige. Mehr habe ich nicht mit, mehr brauche ich aber auch
nicht. Ich brauche keinen Luxus, keinen Kleiderschrank im Koffer, ich brauche
keine tollen Hotels oder modernen Busse, kein warmes Wasser. Ich bin glücklich,
mit dem was ich hier habe. Die schönsten Ecken unserer Erde, unvergessliche
Momente und Abenteuer und besondere Menschen. Ich bin glücklich, weil ich
herausgefunden hab, was für mich im Leben wichtig ist! Und das hat mit
materiellen Dingen nichts mehr zutun…
Was ist wichtig im Leben? Für mich ist es das größte
Geschenk, dass ich mich so stark wie noch nie reflektiert habe und dies auch
weiterhin tue. Ich habe mich auf eine Art und Weise kennengelernt, so
habe ich mich noch nie wahrgenommen. Ich sehe die Welt durch eine andere
Brille, setze andere Prioritäten. Es sind andere Dinge als zuvor, die mir
wichtig sind. Ich habe vor ein paar Tagen die nachstehende Geschichte von einer
Freundin zugeschickt bekommen. Ich kenne sie schon seit Jahren, nur war es
irgendwie total spannend, diese Geschichte in dieser besonderen Zeit noch
einmal zu lesen und zu bewerten.
„Eines Tages hält ein Zeitmanagementexperte einen
Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte ihnen
einen wichtigen Punkt vermitteln mit Hilfe einer Vorstellung, die sie nicht
vergessen sollen. Als er vor der Gruppe dieser qualifizierten angehenden
Wirtschaftsbosse steht, sagt er: „Okay, Zeit für ein Rätsel“.
Er nimmt einen leeren 5-Liter Wasserkrug mit einer
sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Dann legt er ca.
zwölf faustgroße Steine vorsichtig einzeln in den Wasserkrug. Als er den
Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen
weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja“. Er
fragt: „Wirklich?“ Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen
hervor. Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen, sodass
sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen setzen.
Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“
Jetzt hat die Klasse ihn verstanden und einer antwortet: „Wahrscheinlich
nicht!“ „Gut!“ antwortet er. Er greift wieder unter den Tisch und bringt einen
Eimer voller Sand hervor. Er schüttet den Sand in den Krug und wiederum sucht
sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den
Kieselsteinen. Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“ „Nein!“ ruft
die Klasse. Nochmals sagt er: „Gut!“
Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und
gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand. Nun schaut er die Klasse an
und fragt sie: „Was ist der Sinn meiner Vorstellung?“ Ein Angeber hebt seine
Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist,
wenn du es wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischen
schieben“. „Nein“, antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt. Die Moral
dieser Vorstellung ist: Wenn du nicht zuerst mit den großen Steinen den Krug
füllst, kannst du sie später nicht mehr hineinsetzen. Was sind die großen
Steine in eurem Leben? Eure Kinder, Personen, die ihr liebt, eure Ausbildung,
eure Träume, würdige Anlässe, Lehren und Führen von anderen, Dinge zu tun, die
ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Lebenspartner? Denkt
immer daran, die großen Steine ZUERST in euer Leben zu bringen, sonst bekommt
ihr sie nicht alle unter. Wenn ihr zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnt,
dann füllt ihr euer Leben mit kleinen Dingen voll und beschäftigt euch mit
Sachen, die keinen Wert haben und ihr werdet nie die wertvolle Zeit für große
und wichtige Dinge haben.“
Die Geschichte ist eigentlich das Konzept des Lebens.
Ich habe mir bisher nie Gedanken gemacht, was die wirklich wichtigen und großen
Steine im Leben sind. Es hat sich automatisch gegeben. Geprägt von Pflichten
und Zeitfressern. Ich hab immer versucht, alles unter einem Hut zu bekommen und
demnach auch viele kleine unwichtige Dinge fokussiert. Aber ich hab etwas Grundlegendes
in diesem Kreislauf vergessen: MICH! Zeit für mich, Zeit zur Reflektion, Zeit
zur Erholung und zum Batterien aufladen. Wenn ich mal darüber nachdenke habe
ich vorher die dicken Steine auf Arbeit, Wohnung und Familie/Freunde gesetzt. Vor
allem die Arbeit war ein großer Teil. Selbstverwirklichung, Erfolg,
Anerkennung. Aber mit ein bisschen Abstand, nach rund 5 Monaten Reflektion und
einer anderen Sichtweise zum Leben, würde ich jetzt alles anders machen. Meine
Säulen wären nicht die gleichen. Ich würde generell alles aus einer anderen
Perspektive formulieren. Meine Steine wären meine Ziele: Zufriedenheit,
glücklich sein und Gesundheit. Und um diese Ziele zu erreichen, müssen
Maßnahmen definiert werden. Glücklich bin ich z. B. wenn ich besondere Menschen
um mich habe (Freunde/Familie), neue Dinge kennenlerne und erlebe (Reisen oder auch z. B. Surfen und Salsa) und mich
selbst verwirklichen kann (Reisen, Arbeit). Gesundheit ist elementar und eine
Säule die ich grundlegend vernachlässigt habe. Um gesund zu bleiben muss ich
mehr Sport machen oder auch meine Ernährung hinterfragen, was gleichermaßen
auch die Säule Zufriedenheit stärkt. Zudem ist es wie bereits oben erwähnt die
Zeit für mich, die ich mir vorher nie eingeräumt habe. Ich habe lieber Probleme
von Freunden gelöst, als mir eine Ruhepause zu gönnen. Nicht, dass ich das
nicht gerne gemacht hab. Aber ich hab mich in diesem ganzen Kreislauf
vergessen. Mich selbst, eigentlich der Mittelpunkt meines Lebens. Und wie
wichtig mir diese Zeit ist, habe ich auf meiner Reise festgestellt. Aktuell
merke ich es sogar ganz stark, da ich mich mitten in einer geführten und sehr
strukturierten Tour befinde. Hier fehlt mir die Zeit durchzuschnaufen oder
meine eigenen Sachen zu machen und ich merke, dass ich nicht ganz ausgeglichen bin.
Das ich meine totale Entspannung ein wenig verloren hab. Mir geht es gut, keine
Frage. Und ich sehe die Touren trotzdem sehr positiv, da ich viele atemberaubende Flecke kennenlerne und vor allem da ich ganz tolle
Menschen kennengelernt hab. Ich habe dadurch gelernt, dass die eigentlich
bereits gedachte Entspannung und Veränderung nicht fest verwurzelt ist, es war
bisher eher oberflächlich. Und jetzt muss ich daran arbeiten, dass ich dieses
Gefühl fest verankert bekomme und es somit auch mit nach Deutschland bringen
kann. Eine neue Herausforderung, die mich aber weiter bringen wird. Dafür
habe ich noch rund 5 Monate Zeit und daher war es mal wieder genau richtig,
diese Erfahrung zu machen (alles passiert aus einem Grund :-)
Welche Dinge sind für mich wichtig geworden? Zeit für
mich heißt nämlich nicht nur Arsch in die Sonne und Musik in die Ohren (was ich
auch des Öfteren tue ;-), es heißt das zu tun was mich glücklich macht. Surfen,
Yoga, Salsa z. B. In bin in allem nicht sonderlich gut, aber ich bin mit dem
Herzen dabei. Ich liebe es und das ist wichtiger als Talent. Glücklich sein ist
das Ziel. Und somit versuche ich meine freie Zeit mit diesen Dingen zu
verbringen. Ich genieße ehrliche, tiefgründige Gespräche. Gespräche, die mich persönlich
weiterbringen. Ich genieße aber auch jeden Tag zu lernen. Sei es die Sprachen
Englisch und Spanisch, aber auch etwas über andere Länder und Kulturen. Ich
lerne die Welt kennen und das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich sehe
Unterschiede, starke Kontraste, Armut und Reichtum, einzigartige Natur und
besondere Städte. Der Mix ist toll. Ich lerne mich mit diesen Eindrücken auch
neu kennen, da ich vieles hinterfrage und relativiere…
Zusammengefasst kann man sagen: das Wichtigste ist,
dass man sich selbst liebt, glücklich ist und jede Minute genießen kann. Das
ist ein unbeschreibliches Gefühl. Neben diesen Erkenntnissen lerne ich an jedem
Fleck Erde ganz besondere Menschen kennen. Caro, ein Mädel das ich in Antigua
kennenglernt hat, schreib mir in den letzten Tage folgenden Satz in Bezug auf
meine Gruppenreise: „Ich hoffe es sind 1,2 Herzmenschen dabei?“ Und diese Frage
bringt es einfach auf den Punkt. Ich brauche keine unzähligen Menschen um mich
herum. Ich brauche keine Quantität, keine Oberflächlichkeit. Wichtig ist, dass
Herzmenschen dabei sind, Menschen die einem gut tun, mit denen man lachen und tiefgründig reden kann. Menschen, die einen sofort ins Herz gehen und dessen
Anwesenheit man in vollen Zügen genießt. Und ich kann mich verdammt glücklich
schätzen, dass ich diese Menschen immer wieder kennenlerne (Caro, du bist eine davon :-) Freunde fürs Leben,
verteilt über den ganzen Erdball. Manschen mit gleichen Interessen. Menschen,
die genauso verrückt sind wie ich es bin. Menschen mit Herz, die nicht nur auf
sich selbst achten, sondern auch anderen Menschen das Gefühl geben, wichtig zu
sein. Menschen, die einen wichtigen Teil meiner Reise darstellen, mit denen ich
besondere Momente teile. Menschen, die mir ein unbeschreibliches Gefühl geben.
Und dazu passen die nachstehenden Zitate aus meiner Sicht wie Arsch auf Eimer:
„Verbringe Zeit mit Menschen, die Spaß daran haben, wie verrückt du bist
und nicht mit welchen, die dich zwingen normal zu sein.“
„Es gibt keine zufälligen Treffen. Jeder Mensch in unserem Leben ist
entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk“
Das Härteste an diesen besonderen Treffen ist allerdings
die Verabschiedung. Und man weiß, dass diese früher oder später kommen werden. Man
findet einen Herzmensch, öffnet sich, ist glücklich diese tolle Gesellschaft zu
haben. Aber man weiß es ist nur partiell, nur für Minuten, Stunden oder Tage.
Diese Verabschiedungen machen müde, kosten Kraft. Man baut eine besondere
Beziehung auf und dann muss man sich wieder trennen, immer und immer wieder. Es
ist so etwas Besonderes wenn man mit Menschen eine Beziehung aufbauen kann die
über wie man heißt und warum man reist drüber hinausgeht. Man nicht immer
wieder von vorne anfangen muss. Das ständige Vorstellen macht müde. Aber das
ist das Reisen, wir wollen jeden Tag was Neues erleben und somit muss man
diesen negativen Punkt berücksichtigen. Und ich pflege zu meinen Herzmenschen
den Kontakt, besondere Menschen gehören in mein Leben und daher wäre es schade,
wenn man sich nicht wiedersehen würde!
Ich hab mittlerweile auch größeres Interesse an
Menschen, die mehr Stempel im Reisepass haben, die Destinationen besucht haben,
die ich nicht kenne um Erfahrungen auszutauschen. Um meine Neugier zu wecken
und neue Ideen zu finden. Ich finde Menschen die Reisen interessanter als
Menschen mit einer lupenreinen Karriere, mit einer materiell geprägten Basis. Früher
habe ich gerne über Job, Studium und Karriere gesprochen. Aber das ist mir hier
überhaupt nicht wichtig. Ich bin gut qualifiziert, kann eine Menge erzählen.
Aber ist das wichtig? Ich finde es spannender Reiseerfahrungen auszutauschen und dabei persönlich zu wachsen.
"Don't tell me how educated you are, tell me how much you have travelled!"
Generell würde ich sagen, dass ich mein altes Leben einfach
über Bord geworfen habe. Die einst so spießige Wohnung, die ich hatte,
interessiert mich nicht mehr. Ich vermisse es nicht. Ich kann mir nicht mehr vorstellen mein altes
sehr akkurates Leben weiterzuführen. Neumodern eingerichtete Wohnung ohne
Wärme, ohne Erlebnisse, ohne einen Stilbruch. Der neuste TV, die neuste
Technik, wofür? Ist es wirklich das, was uns glücklich macht? Ich sage nein –
es geht um etwas viel wertvolleres. Herzmomente. Somit raus in die Welt (damit
meine ich nicht nur reisen, auch am Wochenende gibt es schönere Ecken als das
eigene Wohnzimmer), Erleben, Erfahrungen sammeln, Kulturen entdecken, LEBEN! Geschichten,
die man seinen Kindern erzählen kann. Ich werde mich nicht mehr durch
materielle Dinge glücklich machen (lassen). Warum so viel Geld für eine Wohnung
und das drum herum ausgeben, wenn man doch monatlich besser für einen
Abenteuerurlaub sparen kann? Oder am Wochenende in einem Van am Meer schlafen und
Sterne schauen kann? Wir vergessen, dass das Leben viel zu kurz ist. Wir
vergessen zu genießen, da eine To-do-Liste in unserem Kopf herumschwirrt. Setzen falsche Prioritäten. Und wir
sparen für später. Aber ganz ehrlich: wissen wir, ob es ein später gibt?!
„I would rather have a passport full of stamps than a house full of stuff!“
In meinem Post "100 days left" habe ich mich vor meiner Reise mit
dem Thema Mut beschäftigt. Diesen haben mir viele Menschen zugesprochen, waren beeindruckt von meinen Mut.
Auch heute höre ich es sehr oft, von Menschen die ich auf meiner Reise
kennenlerne. Ich hab dieses Wort allerdings so gar nicht wahrgenommen, für mich
war es zwar ein großer Schritt, den ich allerdings nicht mit Mut verbunden
habe. Abenteuer und Neugierde waren Begriffe, die diese Situation und diese
Gefühle besser beschrieben haben. Nun
befinde ich mich auf der Reise meines Lebens und ganz ehrlich, ich bin richtig
stolz auf mich. Ich bin stolz, dass ich diese Reise mache. Den Mut hatte,
diesen Schritt zu machen. Es war die beste (und teuerste) Entscheidung in
meinem Leben. Was ich in Klammern gesetzt habe müsste ich eigentlich
durchstreichen aber ich lasse es bewusst mal stehen. Es waren meine Gedanken
als ich das gebucht hab. Alles Geld was ich gespart habe, für Haus und Hof,
Kinder und Familie, für später halt, ist jetzt weg. Aber sind wir mal ehrlich, Zinsen
gibt keine mehr und es gibt wichtigeres als einen materiellen Reichtum. Glück bzw. glücklich sein und
sich selbst zu lieben ist das wichtigste im Leben. Und nicht ein eigenes Doppelhaus mit Garten und
Terrasse...
„Travel while
you´re young and able. Don´t worry about the money, just make it work.
Experience is far more valuable than money will ever be!“
Ich bin schon immer stolz auf mich gewesen, so ist das
nicht. Nicht erst seit meiner Reise. Was ich erreicht hab im Leben, Studium,
Job, Wohnung etc. ist richtig gut. Es macht mich verdammt stolz, wie ich das
alles gemeistert habe. Aber auf eine anderen Art und Weise. Es ist alles
materiell. Dieser Abenteuer ist etwas fürs Herz. Etwas sehr tiefgründiges, was
mir keiner nehmen kann. Es ist verwurzelt und prägt mich in meiner
Persönlichkeit. Für immer. Ich hab in diesem Zusammenhang ein Bild auf Facebook mit dem
Satz gepostet: „Was kostet es eigentlich
Träume wahr werden zu lassen? Einfach nur Mut!“ Und das Feedback war
"naja, auch ein paar Euro" – ohne aus meiner Sicht die Aussage
verstanden zu haben. Aus meiner Sicht ist genau dieses Feedback das falsche! Warum
werden Träume immer mit etwas materiellem gleichgesetzt? Warum braucht man um
Träume verwirklichen zu lassen Geld? Die Frage ist, was sind Träume? Haus?
Lottogewinn? Oder ist ein Traum, sich selbst zu verwirklichen? Glücklich sein?
Sich selbst gefunden zu haben? Im Falle meiner Reise, ja, ein bisschen
Kleingeld war erforderlich aber ich reise auch nur, ohne zwischendurch zu
arbeiten. Aber in diesem Fall kann ich jetzt aus Erfahrung sagen: Wo ein Wille
da ein Weg, es gibt genug Möglichkeiten auf der Welt für Unterkunft und Essen
zu arbeiten. Sind wir da bzw. denken wir da ggf. zu bequem? Zu risikolos? Weil
Mut ist Risiko und das muss man eingehen um genau das zu erreichen. Um seine
eigenen Träume zu verwirklichen!
„Der Schlüssel zur Veränderung besteht darin, die Angst loszulassen!“
Die Angst vor Veränderung, die Angst vor dem
Ungewissen, die Angst vor dem Risiko. Das hemmt uns. Aber ist es nicht genau das, was uns schlussendlich glücklich macht?
Das Gefühl von stolz bezieht sich aber auch auf meine
Familie und Freunde. Wenn ich überlege, dass selbst meine Mama, die mich
verständlicher Weise nicht loslassen möchte, mir aber nachdem ich ihr die Idee
mit der Weltreise präsentiert habe gesagt hat "es war immer dein Traum - lebe deinen Traum. Wenn nicht jetzt,
wann dann?". Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Zu wissen, dass
Sie hinter meiner Entscheidung steht, weil Sie weiß, dass es mein Traum ist.
Das es mich glücklich macht. Ich trage sie jeden Tag bei mir, ihr Glücksbringer,
eine Kette mit einem Schutz Engel ist immer um meinen Hals und gibt mir Kraft.
Ich glaube sie gibt uns beiden Kraft. Ihr Stolz ist mein Glück. Mein Glück,
meine Reise, ist ihr Stolz und somit auch ihr Glück. Ich spüre das tief im
Herzen. Auch im Freundeskreis hab ich nur Zuspruch und Unterstützung bekommen.
Die sehr herzlichen und tiefgründigen Verabschiedungen, persönlichen Geschenke
wie z. B. ein Schutz Engel meiner Mädels der mein Laptopetui prägt, meinen
Plüsch-Maulwurf oder die tolle Überraschungsparty zeigen mir, dass ich stolz
auf die Menschen sein kann, die mich umgeben. Dass die wichtigsten Menschen in
meinem Leben hinter meiner Entscheidung stehen und mich uneingeschränkt darin
unterstützen. Sie helfen mir dabei, meinen Traum zu verwirklichen. Und das ist ebenfalls
ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Gefühl zu wissen, dass man eine Basis hat.
Dass man Menschen hat, die einem gut tun, auf die man sich bedingungslos
verlassen kann. Freunde fürs Leben. Herzmenschen. Menschen, bei denen ich genau weiß, dass
alles genau so sein wird wie zuvor, wenn wieder da bin. Obwohl fast ein Jahr
fehlt. Ein ganzes Jahr gemeinsame Erlebnisse.
Diese wahre Freundschaft definiere ich als das größte Glück im Leben!
„Die wahre
Freundschaft heißt nicht Unzertrennlichkeit, sondern getrennt sein zu können,
ohne dass sich etwas ändert“
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mich auf der
Reise meines Lebens befinde. Es ist unbeschreiblich schön. Meine Krankheiten und
meine tiefgründige Reflektion haben mich stärker gemacht, da ich am anderen
Ende der Welt alleine durch die Scheiße gehen musste. Ja, es ist nicht alles
Friede-Freude-Eierkuchen. Aber um sich selbst zu stärken, um sich selbst
kennenzulernen, sich selbst zu finden und zu lieben muss man diesen Schmerz in Anspruch nehmen. Mit dem Ziel, Stärker
zu sein als zuvor. Und ich sehe die Veränderung im Spiegel, an meinem Lächeln,
an meinem Gesichtsausdruck. Ich spüre sie jeden Tag. Zudem gibt mir meine Musik
Kraft. Ich brauche sie jeden Tag, im Bus, am Strand, auf der Straße. Ich brauche
den Soundtrack meines Lebens. Dieser macht Momente noch ein Stück besonderer
und ermöglicht tolle Erinnerungen. Organisation und Planung habe ich allerdings
über Bord geworfen und bilden ab sofort Fremdwörter für mich. Ich bin mittlerweile
einfach total verpeilt, unorganisiert und erfreue mich jeden Tag über die
tollen Ziele meiner geführten Touren. Scheinbar bin ich aber auch die Einzige,
die nicht weiß, wo es genau hingeht…. :-D Aber das macht meine Reise so besonders,
Planung wird überbewertet, treiben lassen heißt das Stichwort. Keine
Erwartungen, Leben und überraschen lassen. Von den schönen Flecken auf unseren
Planeten, von besonderen Menschen.
In diesem Sinne kann ich abschließend nur sagen: „Feier deine Ecken und Kanten, Diamanten sind auch nicht rund“
Ganz liebe Grüße,
eure Sandra
PS: jetzt hat bestimmt der ein oder
andere erwatet, dass ich auch konkret etwas zum Thema Arbeit schreibe. Ich
denke zwischen den Zeilen kann man deutlich erkennen, was ich zukünftig brauche
und worauf ich zukünftig meinen Fokus legen werde. Wie es aber weitergeht – ich
weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Ich werde die zweite Halbzeit meiner Reise
nutzen, um genau das herauszufinden. Aber dieses mal mit einem anderen
Blickwinkel als zuvor bei derartigen Entscheidungen. Mit dem Fokus auf meine
Steine: „Zufriedenheit, Glück und Gesundheit“.
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