Worldtrip - halftime of my amazing journey of life

Hallo Ihr Lieben,
und viele Grüße aus Südamerika.

Ich habe mir überlegt, einen kleinen Bericht zur Halbzeit meiner Reise zu schreiben. Wie es mir geht, wie mich die Reise bisher verändert hat und generell ein paar Eindrücke hinter den Kulissen ;-) Wer also keine Lust auf ein emotionales Geplänkel mit vielen klugscheißerischen (gibt es dieses Wort überhaupt?!) Aussagen hat, für dem wird dieser Bericht nichts sein. Keine bunten Bilder, es wird tiefgründig (aber auch spannend ;-) Für Familie und enge Freunde ist dieser Bericht allerdings ein Muss!

Ihr werdet bestimmt gerade nachrechnen und feststellen, dass die Halbzeit meiner Reise schon ein wenig zurück liegt. Ja… die Ideen und Stichpunkte waren rechtzeitig fertig, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen, das auch auszuformulieren. Wie das auf einer Reise nun mal so ist, man hat vieles zu erleben, entdecken, erkunden. Da fehlt einem die Zeit fürs Schreiben. Ja, ich hab schon ein verdammt hartes Leben… :-D

Also fangen wir mal ganz von vorne an. Mir geht es einfach toll. Ein Gefühl, dass ich in dieser Form noch nie hatte, eine Zufriedenheit, die ich so noch nie gespürt habe. Und das, obwohl ich mein altes Leben aufgegeben und nahezu mein komplettes Eigentum, was ich über viele Jahre angespart und angesammelt habe, verkauft hab. Das was mir bisher immer so viel bedeutet hat ist weg. Ich besitze rein materiell gesehen nicht mehr. Meine hart erwirtschafteten Ersparnisse der letzten 10 Jahre reduzieren sich zudem täglich und ich weiß, dass diese zum Ende des Jahres (und hoffentlich auch erst dann ;-) aufgebraucht sein werden. Und das alles für und durch diese Reise. Auf dieser Reise habe ich lediglich einen großen Rucksack auf dem Rücken und einem kleinen vorne an der Brust. Gefüllt mit Funktionskleidung - Dekoration Fehlanzeige. Mehr habe ich nicht mit, mehr brauche ich aber auch nicht. Ich brauche keinen Luxus, keinen Kleiderschrank im Koffer, ich brauche keine tollen Hotels oder modernen Busse, kein warmes Wasser. Ich bin glücklich, mit dem was ich hier habe. Die schönsten Ecken unserer Erde, unvergessliche Momente und Abenteuer und besondere Menschen. Ich bin glücklich, weil ich herausgefunden hab, was für mich im Leben wichtig ist! Und das hat mit materiellen Dingen nichts mehr zutun…

Was ist wichtig im Leben? Für mich ist es das größte Geschenk, dass ich mich so stark wie noch nie reflektiert habe und dies auch weiterhin tue. Ich habe mich auf eine Art und Weise kennengelernt, so habe ich mich noch nie wahrgenommen. Ich sehe die Welt durch eine andere Brille, setze andere Prioritäten. Es sind andere Dinge als zuvor, die mir wichtig sind. Ich habe vor ein paar Tagen die nachstehende Geschichte von einer Freundin zugeschickt bekommen. Ich kenne sie schon seit Jahren, nur war es irgendwie total spannend, diese Geschichte in dieser besonderen Zeit noch einmal zu lesen und zu bewerten.

„Eines Tages hält ein Zeitmanagementexperte einen Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte ihnen einen wichtigen Punkt vermitteln mit Hilfe einer Vorstellung, die sie nicht vergessen sollen. Als er vor der Gruppe dieser qualifizierten angehenden Wirtschaftsbosse steht, sagt er: „Okay, Zeit für ein Rätsel“.

Er nimmt einen leeren 5-Liter Wasserkrug mit einer sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Dann legt er ca. zwölf faustgroße Steine vorsichtig einzeln in den Wasserkrug. Als er den Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja“. Er fragt: „Wirklich?“ Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor. Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen, sodass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen setzen.

Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“ Jetzt hat die Klasse ihn verstanden und einer antwortet: „Wahrscheinlich nicht!“ „Gut!“ antwortet er. Er greift wieder unter den Tisch und bringt einen Eimer voller Sand hervor. Er schüttet den Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen. Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“ „Nein!“ ruft die Klasse. Nochmals sagt er: „Gut!“

Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand. Nun schaut er die Klasse an und fragt sie: „Was ist der Sinn meiner Vorstellung?“ Ein Angeber hebt seine Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist, wenn du es wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischen schieben“. „Nein“, antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt. Die Moral dieser Vorstellung ist: Wenn du nicht zuerst mit den großen Steinen den Krug füllst, kannst du sie später nicht mehr hineinsetzen. Was sind die großen Steine in eurem Leben? Eure Kinder, Personen, die ihr liebt, eure Ausbildung, eure Träume, würdige Anlässe, Lehren und Führen von anderen, Dinge zu tun, die ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Lebenspartner? Denkt immer daran, die großen Steine ZUERST in euer Leben zu bringen, sonst bekommt ihr sie nicht alle unter. Wenn ihr zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnt, dann füllt ihr euer Leben mit kleinen Dingen voll und beschäftigt euch mit Sachen, die keinen Wert haben und ihr werdet nie die wertvolle Zeit für große und wichtige Dinge haben.“

Die Geschichte ist eigentlich das Konzept des Lebens. Ich habe mir bisher nie Gedanken gemacht, was die wirklich wichtigen und großen Steine im Leben sind. Es hat sich automatisch gegeben. Geprägt von Pflichten und Zeitfressern. Ich hab immer versucht, alles unter einem Hut zu bekommen und demnach auch viele kleine unwichtige Dinge fokussiert. Aber ich hab etwas Grundlegendes in diesem Kreislauf vergessen: MICH! Zeit für mich, Zeit zur Reflektion, Zeit zur Erholung und zum Batterien aufladen. Wenn ich mal darüber nachdenke habe ich vorher die dicken Steine auf Arbeit, Wohnung und Familie/Freunde gesetzt. Vor allem die Arbeit war ein großer Teil. Selbstverwirklichung, Erfolg, Anerkennung. Aber mit ein bisschen Abstand, nach rund 5 Monaten Reflektion und einer anderen Sichtweise zum Leben, würde ich jetzt alles anders machen. Meine Säulen wären nicht die gleichen. Ich würde generell alles aus einer anderen Perspektive formulieren. Meine Steine wären meine Ziele: Zufriedenheit, glücklich sein und Gesundheit. Und um diese Ziele zu erreichen, müssen Maßnahmen definiert werden. Glücklich bin ich z. B. wenn ich besondere Menschen um mich habe (Freunde/Familie), neue Dinge kennenlerne und erlebe (Reisen oder auch z. B. Surfen und Salsa) und mich selbst verwirklichen kann (Reisen, Arbeit). Gesundheit ist elementar und eine Säule die ich grundlegend vernachlässigt habe. Um gesund zu bleiben muss ich mehr Sport machen oder auch meine Ernährung hinterfragen, was gleichermaßen auch die Säule Zufriedenheit stärkt. Zudem ist es wie bereits oben erwähnt die Zeit für mich, die ich mir vorher nie eingeräumt habe. Ich habe lieber Probleme von Freunden gelöst, als mir eine Ruhepause zu gönnen. Nicht, dass ich das nicht gerne gemacht hab. Aber ich hab mich in diesem ganzen Kreislauf vergessen. Mich selbst, eigentlich der Mittelpunkt meines Lebens. Und wie wichtig mir diese Zeit ist, habe ich auf meiner Reise festgestellt. Aktuell merke ich es sogar ganz stark, da ich mich mitten in einer geführten und sehr strukturierten Tour befinde. Hier fehlt mir die Zeit durchzuschnaufen oder meine eigenen Sachen zu machen und ich merke, dass ich nicht ganz ausgeglichen bin. Das ich meine totale Entspannung ein wenig verloren hab. Mir geht es gut, keine Frage. Und ich sehe die Touren trotzdem sehr positiv, da ich viele atemberaubende Flecke kennenlerne und vor allem da ich ganz tolle Menschen kennengelernt hab. Ich habe dadurch gelernt, dass die eigentlich bereits gedachte Entspannung und Veränderung nicht fest verwurzelt ist, es war bisher eher oberflächlich. Und jetzt muss ich daran arbeiten, dass ich dieses Gefühl fest verankert bekomme und es somit auch mit nach Deutschland bringen kann. Eine neue Herausforderung, die mich aber weiter bringen wird. Dafür habe ich noch rund 5 Monate Zeit und daher war es mal wieder genau richtig, diese Erfahrung zu machen (alles passiert aus einem Grund :-)

Welche Dinge sind für mich wichtig geworden? Zeit für mich heißt nämlich nicht nur Arsch in die Sonne und Musik in die Ohren (was ich auch des Öfteren tue ;-), es heißt das zu tun was mich glücklich macht. Surfen, Yoga, Salsa z. B. In bin in allem nicht sonderlich gut, aber ich bin mit dem Herzen dabei. Ich liebe es und das ist wichtiger als Talent. Glücklich sein ist das Ziel. Und somit versuche ich meine freie Zeit mit diesen Dingen zu verbringen. Ich genieße ehrliche, tiefgründige Gespräche. Gespräche, die mich persönlich weiterbringen. Ich genieße aber auch jeden Tag zu lernen. Sei es die Sprachen Englisch und Spanisch, aber auch etwas über andere Länder und Kulturen. Ich lerne die Welt kennen und das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich sehe Unterschiede, starke Kontraste, Armut und Reichtum, einzigartige Natur und besondere Städte. Der Mix ist toll. Ich lerne mich mit diesen Eindrücken auch neu kennen, da ich vieles hinterfrage und relativiere…

Zusammengefasst kann man sagen: das Wichtigste ist, dass man sich selbst liebt, glücklich ist und jede Minute genießen kann. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Neben diesen Erkenntnissen lerne ich an jedem Fleck Erde ganz besondere Menschen kennen. Caro, ein Mädel das ich in Antigua kennenglernt hat, schreib mir in den letzten Tage folgenden Satz in Bezug auf meine Gruppenreise: „Ich hoffe es sind 1,2 Herzmenschen dabei?“ Und diese Frage bringt es einfach auf den Punkt. Ich brauche keine unzähligen Menschen um mich herum. Ich brauche keine Quantität, keine Oberflächlichkeit. Wichtig ist, dass Herzmenschen dabei sind, Menschen die einem gut tun, mit denen man lachen und tiefgründig reden kann. Menschen, die einen sofort ins Herz gehen und dessen Anwesenheit man in vollen Zügen genießt. Und ich kann mich verdammt glücklich schätzen, dass ich diese Menschen immer wieder kennenlerne (Caro, du bist eine davon :-) Freunde fürs Leben, verteilt über den ganzen Erdball. Manschen mit gleichen Interessen. Menschen, die genauso verrückt sind wie ich es bin. Menschen mit Herz, die nicht nur auf sich selbst achten, sondern auch anderen Menschen das Gefühl geben, wichtig zu sein. Menschen, die einen wichtigen Teil meiner Reise darstellen, mit denen ich besondere Momente teile. Menschen, die mir ein unbeschreibliches Gefühl geben. Und dazu passen die nachstehenden Zitate aus meiner Sicht wie Arsch auf Eimer:

„Verbringe Zeit mit Menschen, die Spaß daran haben, wie verrückt du bist und nicht mit welchen, die dich zwingen normal zu sein.“

„Es gibt keine zufälligen Treffen. Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk“

Das Härteste an diesen besonderen Treffen ist allerdings die Verabschiedung. Und man weiß, dass diese früher oder später kommen werden. Man findet einen Herzmensch, öffnet sich, ist glücklich diese tolle Gesellschaft zu haben. Aber man weiß es ist nur partiell, nur für Minuten, Stunden oder Tage. Diese Verabschiedungen machen müde, kosten Kraft. Man baut eine besondere Beziehung auf und dann muss man sich wieder trennen, immer und immer wieder. Es ist so etwas Besonderes wenn man mit Menschen eine Beziehung aufbauen kann die über wie man heißt und warum man reist drüber hinausgeht. Man nicht immer wieder von vorne anfangen muss. Das ständige Vorstellen macht müde. Aber das ist das Reisen, wir wollen jeden Tag was Neues erleben und somit muss man diesen negativen Punkt berücksichtigen. Und ich pflege zu meinen Herzmenschen den Kontakt, besondere Menschen gehören in mein Leben und daher wäre es schade, wenn man sich nicht wiedersehen würde!

Ich hab mittlerweile auch größeres Interesse an Menschen, die mehr Stempel im Reisepass haben, die Destinationen besucht haben, die ich nicht kenne um Erfahrungen auszutauschen. Um meine Neugier zu wecken und neue Ideen zu finden. Ich finde Menschen die Reisen interessanter als Menschen mit einer lupenreinen Karriere, mit einer materiell geprägten Basis. Früher habe ich gerne über Job, Studium und Karriere gesprochen. Aber das ist mir hier überhaupt nicht wichtig. Ich bin gut qualifiziert, kann eine Menge erzählen. Aber ist das wichtig? Ich finde es spannender Reiseerfahrungen auszutauschen und dabei persönlich zu wachsen. 

"Don't tell me how educated you are, tell me how much you have travelled!" 

Generell würde ich sagen, dass ich mein altes Leben einfach über Bord geworfen habe. Die einst so spießige Wohnung, die ich hatte, interessiert mich nicht mehr. Ich vermisse es nicht. Ich kann mir nicht mehr vorstellen mein altes sehr akkurates Leben weiterzuführen. Neumodern eingerichtete Wohnung ohne Wärme, ohne Erlebnisse, ohne einen Stilbruch. Der neuste TV, die neuste Technik, wofür? Ist es wirklich das, was uns glücklich macht? Ich sage nein – es geht um etwas viel wertvolleres. Herzmomente. Somit raus in die Welt (damit meine ich nicht nur reisen, auch am Wochenende gibt es schönere Ecken als das eigene Wohnzimmer), Erleben, Erfahrungen sammeln, Kulturen entdecken, LEBEN! Geschichten, die man seinen Kindern erzählen kann. Ich werde mich nicht mehr durch materielle Dinge glücklich machen (lassen). Warum so viel Geld für eine Wohnung und das drum herum ausgeben, wenn man doch monatlich besser für einen Abenteuerurlaub sparen kann? Oder am Wochenende in einem Van am Meer schlafen und Sterne schauen kann? Wir vergessen, dass das Leben viel zu kurz ist. Wir vergessen zu genießen, da eine To-do-Liste in unserem Kopf herumschwirrt. Setzen falsche Prioritäten. Und wir sparen für später. Aber ganz ehrlich: wissen wir, ob es ein später gibt?!

„I would rather have a passport full of stamps than a house full of stuff!“

In meinem Post "100 days left" habe ich mich vor meiner Reise mit dem Thema Mut beschäftigtDiesen haben mir viele Menschen zugesprochen, waren beeindruckt von meinen Mut. Auch heute höre ich es sehr oft, von Menschen die ich auf meiner Reise kennenlerne. Ich hab dieses Wort allerdings so gar nicht wahrgenommen, für mich war es zwar ein großer Schritt, den ich allerdings nicht mit Mut verbunden habe. Abenteuer und Neugierde waren Begriffe, die diese Situation und diese Gefühle besser beschrieben haben. Nun befinde ich mich auf der Reise meines Lebens und ganz ehrlich, ich bin richtig stolz auf mich. Ich bin stolz, dass ich diese Reise mache. Den Mut hatte, diesen Schritt zu machen. Es war die beste (und teuerste) Entscheidung in meinem Leben. Was ich in Klammern gesetzt habe müsste ich eigentlich durchstreichen aber ich lasse es bewusst mal stehen. Es waren meine Gedanken als ich das gebucht hab. Alles Geld was ich gespart habe, für Haus und Hof, Kinder und Familie, für später halt, ist jetzt weg. Aber sind wir mal ehrlich, Zinsen gibt keine mehr und es gibt wichtigeres als einen materiellen Reichtum. Glück bzw. glücklich sein und sich selbst zu lieben ist das wichtigste im Leben. Und nicht ein eigenes Doppelhaus mit Garten und Terrasse...

„Travel while you´re young and able. Don´t worry about the money, just make it work. Experience is far more valuable than money will ever be!“

Ich bin schon immer stolz auf mich gewesen, so ist das nicht. Nicht erst seit meiner Reise. Was ich erreicht hab im Leben, Studium, Job, Wohnung etc. ist richtig gut. Es macht mich verdammt stolz, wie ich das alles gemeistert habe. Aber auf eine anderen Art und Weise. Es ist alles materiell. Dieser Abenteuer ist etwas fürs Herz. Etwas sehr tiefgründiges, was mir keiner nehmen kann. Es ist verwurzelt und prägt mich in meiner Persönlichkeit. Für immer. Ich hab in diesem Zusammenhang ein Bild auf Facebook mit dem Satz gepostet: „Was kostet es eigentlich Träume wahr werden zu lassen? Einfach nur Mut!“ Und das Feedback war "naja, auch ein paar Euro" – ohne aus meiner Sicht die Aussage verstanden zu haben. Aus meiner Sicht ist genau dieses Feedback das falsche! Warum werden Träume immer mit etwas materiellem gleichgesetzt? Warum braucht man um Träume verwirklichen zu lassen Geld? Die Frage ist, was sind Träume? Haus? Lottogewinn? Oder ist ein Traum, sich selbst zu verwirklichen? Glücklich sein? Sich selbst gefunden zu haben? Im Falle meiner Reise, ja, ein bisschen Kleingeld war erforderlich aber ich reise auch nur, ohne zwischendurch zu arbeiten. Aber in diesem Fall kann ich jetzt aus Erfahrung sagen: Wo ein Wille da ein Weg, es gibt genug Möglichkeiten auf der Welt für Unterkunft und Essen zu arbeiten. Sind wir da bzw. denken wir da ggf. zu bequem? Zu risikolos? Weil Mut ist Risiko und das muss man eingehen um genau das zu erreichen. Um seine eigenen Träume zu verwirklichen!

„Der Schlüssel zur Veränderung besteht darin, die Angst loszulassen!“

Die Angst vor Veränderung, die Angst vor dem Ungewissen, die Angst vor dem Risiko. Das hemmt uns. Aber ist es nicht genau das, was uns schlussendlich glücklich macht?

Das Gefühl von stolz bezieht sich aber auch auf meine Familie und Freunde. Wenn ich überlege, dass selbst meine Mama, die mich verständlicher Weise nicht loslassen möchte, mir aber nachdem ich ihr die Idee mit der Weltreise präsentiert habe gesagt hat "es war immer dein Traum - lebe deinen Traum. Wenn nicht jetzt, wann dann?". Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Zu wissen, dass Sie hinter meiner Entscheidung steht, weil Sie weiß, dass es mein Traum ist. Das es mich glücklich macht. Ich trage sie jeden Tag bei mir, ihr Glücksbringer, eine Kette mit einem Schutz Engel ist immer um meinen Hals und gibt mir Kraft. Ich glaube sie gibt uns beiden Kraft. Ihr Stolz ist mein Glück. Mein Glück, meine Reise, ist ihr Stolz und somit auch ihr Glück. Ich spüre das tief im Herzen. Auch im Freundeskreis hab ich nur Zuspruch und Unterstützung bekommen. Die sehr herzlichen und tiefgründigen Verabschiedungen, persönlichen Geschenke wie z. B. ein Schutz Engel meiner Mädels der mein Laptopetui prägt, meinen Plüsch-Maulwurf oder die tolle Überraschungsparty zeigen mir, dass ich stolz auf die Menschen sein kann, die mich umgeben. Dass die wichtigsten Menschen in meinem Leben hinter meiner Entscheidung stehen und mich uneingeschränkt darin unterstützen. Sie helfen mir dabei, meinen Traum zu verwirklichen. Und das ist ebenfalls ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Gefühl zu wissen, dass man eine Basis hat. Dass man Menschen hat, die einem gut tun, auf die man sich bedingungslos verlassen kann. Freunde fürs Leben. Herzmenschen. Menschen, bei denen ich genau weiß, dass alles genau so sein wird wie zuvor, wenn wieder da bin. Obwohl fast ein Jahr fehlt. Ein ganzes Jahr gemeinsame Erlebnisse. Diese wahre Freundschaft definiere ich als das größte Glück im Leben!

„Die wahre Freundschaft heißt nicht Unzertrennlichkeit, sondern getrennt sein zu können, ohne dass sich etwas ändert“

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mich auf der Reise meines Lebens befinde. Es ist unbeschreiblich schön. Meine Krankheiten und meine tiefgründige Reflektion haben mich stärker gemacht, da ich am anderen Ende der Welt alleine durch die Scheiße gehen musste. Ja, es ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen. Aber um sich selbst zu stärken, um sich selbst kennenzulernen, sich selbst zu finden und zu lieben muss man diesen Schmerz in Anspruch nehmen. Mit dem Ziel, Stärker zu sein als zuvor. Und ich sehe die Veränderung im Spiegel, an meinem Lächeln, an meinem Gesichtsausdruck. Ich spüre sie jeden Tag. Zudem gibt mir meine Musik Kraft. Ich brauche sie jeden Tag, im Bus, am Strand, auf der Straße. Ich brauche den Soundtrack meines Lebens. Dieser macht Momente noch ein Stück besonderer und ermöglicht tolle Erinnerungen. Organisation und Planung habe ich allerdings über Bord geworfen und bilden ab sofort Fremdwörter für mich. Ich bin mittlerweile einfach total verpeilt, unorganisiert und erfreue mich jeden Tag über die tollen Ziele meiner geführten Touren. Scheinbar bin ich aber auch die Einzige, die nicht weiß, wo es genau hingeht…. :-D Aber das macht meine Reise so besonders, Planung wird überbewertet, treiben lassen heißt das Stichwort. Keine Erwartungen, Leben und überraschen lassen. Von den schönen Flecken auf unseren Planeten, von besonderen Menschen.

In diesem Sinne kann ich abschließend nur sagen: „Feier deine Ecken und Kanten, Diamanten sind auch nicht rund“

Ganz liebe Grüße,
eure Sandra

PS: jetzt hat bestimmt der ein oder andere erwatet, dass ich auch konkret etwas zum Thema Arbeit schreibe. Ich denke zwischen den Zeilen kann man deutlich erkennen, was ich zukünftig brauche und worauf ich zukünftig meinen Fokus legen werde. Wie es aber weitergeht – ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Ich werde die zweite Halbzeit meiner Reise nutzen, um genau das herauszufinden. Aber dieses mal mit einem anderen Blickwinkel als zuvor bei derartigen Entscheidungen. Mit dem Fokus auf meine Steine: „Zufriedenheit, Glück und Gesundheit“.

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